Zwischen Hoffnung und Enttäuschung
Zwischen der normativen Hoffnung auf Gerechtigkeit, Freiheit und Wohlstand durch demokratische Politik und der Enttäuschung über eine Realpolitik, die diese Hoffnungen häufig nicht zu erfüllen vermag, bewegt sich die politische Situation, vor der wir heute stehen. Ob es sich um Fragen der Zuwanderung, des Umwelt- und Klimaschutzes, des Sozialstaats oder der Bildung handelt – überall begegnet einem diese ambivalente, von zahlreichen Krisen und „Skandalen“ genährte Haltung in den Köpfen vieler Menschen. Allein daraus auf ein allgemeines Demokratiedefizit oder gar antidemokratische Haltungen zu schließen würde die Sicht auf die Dinge auf unzulässige Weise verkürzen und zudem die falschen Schlüsse
nahelegen.
 
Es ist deswegen wichtig, empirische Befunde zu gewinnen und diese in einen vernünftigen, das heißt, inklusiven und nicht stigmatisierenden Rahmen zu setzen, um die Diskussion über politische Fragen auf die sachliche Ebene zurückzuholen und gewissermaßen zu entideologisieren. Ideologie ist der Feind aller rationalen Debatten, und wir sollten von ihr ablassen, wenn es um Fragen des Gemeinwohls geht.
 
Dies ist der Hintergrund, vor dem die Ergebnisse einer repräsentativen Untersuchung (1.000 Befragte/Wahlberechtigte ab 16 Jahren) zu politischen Einstellungen in Mecklenburg-Vorpommern durch das Institut pmg (policy matters – Gesellschaft für Politikforschung und Politikberatung) im Mai 2023 hier betrachtet und politisch eingeordnet werden sollen.